AIR Regensburg

AI-Power für die nächste Generation

31.01.2024

Europäisches Konsortium: gemeinsame Angebote zur KI-Qualifizierung

Region profitiert von EU-Know-how
Sensorik-Netzwerk liefert Tech- und Methoden-Kompetenz

AI4VET4AI – hinter diesen Buchstaben und Zahlen steht ein europäisches Konsortium bestehend aus 26 Partnern aus elf Ländern mit einem gemeinsamen Ziel: Mehr Arbeitskräfte „AI-kompetent“ – also „kompetent für künstliche Intelligenz“ – machen. Länderübergreifend entstehen in den kommenden vier Jahren offene Online-Kurse sowie Schulungsmaterialien für Lehrkräfte für den Bereich künstliche Intelligenz. VET, d.h. Vocational Education and Training, also die berufliche Aus- und Weiterbildung, ist daher auch Teil des Projektnamens. „Die Qualität der beruflichen Bildung soll erhalten bleiben, zugleich wollen wir KI-bezogene Inhalte in bestehende Lehrpläne integrieren bzw. neu entwickeln“, so Anja Sloet und Nils Menninger, die das Sensorik-Netzwerk im AI4VET4AI-Konsortium federführend vertreten. Ein gemeinsames Verständnis zu schaffen, wie sich verlässliche KI im Einklang mit EU-weiten und internationalen ethischen Standards nutzen lässt, zählt zu den übergeordneten Zielen des Teams.Das Sensorik-Netzwerk bringt als Projektpartner Erfahrung aus der Vermittlung von Technologie-Know-how und Methodenkompetenz sowie der Konzeption praxisnaher Bildungsangebote ein. Die Projektleitung liegt bei der Algebra Universität in Kroatien.

Bei AI4VET4AI steht die digitale Transformation des Arbeitsmarkts in der EU im Mittelpunkt. Fachkräfte mit Kompetenzen im Bereich künstlicher Intelligenz sind bereits jetzt stark gefragt. Laut Studien werden 97 Millionen neue Arbeitsplätze bis 2025 geschaffen. Dieser Bedarf lässt sich jedoch mit derzeit verfügbaren Arbeitskräften nicht decken – ein Problem, das nicht nur in Deutschland, sondern europaweit auftritt. Daher gilt es, an einem Strang zu ziehen und Wissen sowie die Fähigkeiten im Bereich künstlicher Intelligenz von nationaler und regionaler bis hin zur europäischen Ebene zu verbessern und gleichzeitig das Bewusstsein für das Potenzial von KI in den verschiedenen Regionen zu schärfen.

Das Projekt ist im Sommer 2023 gestartet. Ein Überblick über aktuelle KI-bezogene Lernprogramme, deren Nutzung und Verbreitung wie auch aktuelle Lücken in den Qualifizierungsangeboten liegt nun vor. Dieses Wissen dient als Basis für die Entwicklung von Lehrplänen, die das Team dann bis Projektende 2027 in bis zu elf Berufsbildungs- und Ausbildungszentren einsetzt. „Außerdem wollen wir sogenannte VET-AI-Inkubatoren und Lernfabriken etablieren“, so das Team weiter. Das Vertrauen in KI zu stärken und ein gemeinsames Verständnis dafür zu schaffen, wie sich verlässliche KI im Einklang mit EU-weiten und internationalen ethischen Standards nutzen lässt, ist die übergeordnete Zielsetzung. „Mit den neuen Angeboten wollen wir auch das Know-how für Innovationen im Bereich KI in Schlüsselsektoren fördern – unser Beitrag für eine intelligente, nachhaltige und inklusive Entwicklung der EU sozusagen.“

Das Projekt kooperiert in diesem Zuge natürlich auch mit bereits bestehenden wichtigen europaweiten KI-Netzwerken, relevanten Interessengruppen, einschließlich Entscheidungsträgern. Das Partnernetzwerk umfasst daher Anbieter der beruflichen Bildung, Arbeitsmarktakteure, Forschungsinstitute, Branchenvertreter und Vertreter aus der Politik. Virtuelle Meetings bestimmen zwar den Arbeitsalltag, in Zagreb hat aber bereits das erste Präsenz-Meeting stattgefunden, im Sommer 2024 findet sich das Projektteam in Regensburg ein.

Unmittelbarer Bezug zur Region

AI4VET4AI nimmt unmittelbar Bezug zum Thema Fachkräftesicherung, das auch in der Region Regensburg von hoher Relevanz ist. Das Sensorik-Netzwerk ist bereits aktiv in diesem Bereich, sei es durch das Engagement in bayernweiten Initiativen wie der Bavarian Chips Alliance oder durch thematisch einschlägige Seminarangebote. Dieses Wissen bringt das Sensorik-Netzwerk in die Projektarbeit ein, von der auch die Region profitiert. Der Aufbau guter Kontakte zu Experten aus Europa im Bereich KI und Bildung fördert die Sichtbarkeit Regensburgs und des Know-hows: Wie gehen andere Länder, andere Hochschulen und Bildungsanbieter die Integration der aktuellen technologischen Fortschritte in den Bildungsbereichen an, wie haben diese ihr System schon neu organisiert, welche Erwartungshaltung an Bildungsangebote haben z. B. auch angehende Fachkräfte aus dem Ausland? Sicherlich gebe es Studien und Erhebung zu diesen Fragestellungen, aber der Blick hinter die Kulissen und direkte Austausch sei oft zielführender, so Sloet.

Über AI4VET4AI

Das Projekt AI4VET4AI zielt darauf ab, eine transnationale europäische Exzellenzplattform für die Berufsbildung zu etablieren und die aktuelle KI-bezogene Qualifikationslücke zu schließen. Es reagiert auf die Auswirkungen der KI auf die Arbeitswelt, indem es Berufsbildungsanbietern neue Rollen und Aufgaben vermittelt, die zunehmende Komplexität der Arbeit bewältigt und Berufsbildungsexperten mit neuen kooperativen Arbeitsformen vertraut macht. Durch transnationale Partnerschaften zwischen Entscheidungsträgern, Bildungseinrichtungen, Forschungseinrichtungen und Branchenvertretern im Projektkonsortium werden wir das Wissensdreieck von Wirtschaft, Bildung und Forschung nutzen, um die Berufsbildung zu verbessern und KI-bezogene Inhalte in Lehrpläne zu integrieren. Der Verbund aus 26 Partnern und zehn Ländern erhält hierfür gut fünf Millionen Förderung aus dem europäischen Programm Erasmus +.

Details zum Konsortium unter Home - AI4Vet4AI

 

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